Bereits Ovid empfiehlt in der Antike zu den Schwefelthermen nach Baiae zu reisen, wenn Mann eine Frauenbekanntschaft suche. Obwohl der Kurschatten und der Tanztee Erscheinungen der Neuzeit sind, scheinen diese Phänomene seit jeher bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erleichtern die neuen Freiheiten des Kurlebens abseits des alltäglichen Lebens die Begegnung mit der Gestalt des Kurschattens, mit der der Kurgast am Nachmittag auch zum Tanztee aufbricht. Das nachmittägliche Gesellschaftsereignis wurde Ende des 19. Jahrhunderts von den Kurorten aus England adaptiert, um den Gästen ein breites Vergnügungsangebot zu bieten. Heute finden die Veranstaltungen nur noch vereinzelt in den Kurorten statt, wo sie, wie in Bad Sassendorf, zu einer festen Institution geworden sind. Von nah und fern reisen ältere Menschen für dieses Vergnügen an. Menschen und ihre persönlichen Dinge führen die lebhafte Tradition vor Augen, werfen aber auch in Zeiten der Covid19-Pandemie die Frage auf, wie beständig die Veranstaltung in Zukunft sein wird, da das Interesse am gesellschaftlichen Paartanz schwindet.
14. September 2020 bis 10. Januar 2021
Gelockt von einigen Bilden im Fenster, klingelte Jo Kuhn (*1935) mit seiner Frau 1978 an der Tür des Dresdener Künstlers Karl Georg Schmidt (†1987). Dieser hatte die vergangenen Jahre in Dortmund verbracht und wollte sich am Hellweg noch umfassender der Malerei und dem Experiment widmen.
Die eher zufällige Begegnung beider Künstler führte zu einer intensiven Freundschaft, deren Gemeinsamkeiten und Gegensätze in den Westfälischen Salzwelten beleuchtet werden. Während sich die Kunst von K. G. Schmidt ausgehend von der geometrischen Form mit dem Verhältnis von Farbe, Fläche und Linie beschäftigt, gehen die Werke von Jo Kuhn von der Befreiung der Farbe als Gestaltungs- und Ausdrucksmittel subtiler Empfindungen aus. Trotz ihrer divergierenden Entwicklungsschritte – die mit der Ausstellung herausgearbeitet und gegenübergestellt werden, widmeten sich die Künstlerfreunde einer gemeinsamen Kunstrichtung: der Konkreten Kunst.
22. April - 3. Juli 2021
Die Ausstellung ist Teil der Reihe "Hellweg Konkret II. Blick zurück nach vorne" über die Magie von Form und Farbe in der Hellwegregion und Arnsberg. Juli 2020 bis September 2021